Uckermärkischer Geschichtsverein zu Prenzlau
Ortsgruppe FürstenwerderZeittafel von Fürstenwerder
- ab 1220 – Einwanderung erster deutscher Siedler im Uckerland.
- ca. 1240 – Um diese Zeit vermutlich Bau- und Fertigstellung der Feldsteinkirche (nach einem Hinweis im Kirchenbuch von 1745 von Pfarrer Ludwig Uhde, „dass die Kirche bereits über 500 Jahre gestanden habe“).
- 1250 – Im Vertrag von Hohen-Landin wird die nördliche Uckermark aus pommerschem Besitz der askanischen Mark Brandenburg angegliedert. Markgraf Johann I. verleiht mittels familienpolitischer Mittel die Uckermark in die askanische Mark Brandenburg.
- nach 1250 – Stadtgründung von Fürstenwerder und Bau der Stadtmauer mit über 1200 Meter Länge, drei Stadttoren und 29 Wiekhäusern, bedingt durch die Grenzlage zu Mecklenburg als Vorstenwerder (vorderster Grenzort).
- 1319 – Erstmalige urkundliche Erwähnung der Stadt Fürstenwerder am 29.September 1319, „Civitas Vorstenwerdere“. In der Urkunde bürgt die Stadt Neubrandenburg für das Wohlverhalten der Städte der Uckermark (Urkunde im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam).
- 1375 – Fürstenwerder wird unter den „Burgen“ genannt. Im Landbuch der Mark Brandenburg von Kaiser Karl IV. aus dem Jahre 1375 steht geschrieben „Vorstenwerder Civitas Castrum“.
- 1542 – Kurfürst Joachim II. Hektor von Brandenburg verleiht u. a. das Dorf Fürstenwerder mit Wald und Seen als Leibgedinge an Elisabeth von Blankenburg. Damit ist die Familie v. Blankenburg eindeutig als Stadtherr/Grundherr anerkannt.
- 1624–1648 – Dreißigjähriger Krieg in der Uckermark; die Bevölkerung Fürstenwerders geht von ca. 480 auf 70 Einwohner zurück.
- 1670 – Das Kammergericht zu Berlin überträgt die Herrschaft Wolfshagen an Reichsfreiherrn Otto von Schwerin (den Älteren), nachdem dieser die Gläubiger befriedigt hatte; Pachtvertrag der Herrschaft Wolfshagen über 300 Taler für den ehemaligen Eigentümer Georg von Blankenburg für drei Jahre;
- 1691 – Erbhuldigung des neuen Stadtherrn durch die ca. 17 Bürger Fürstenwerders.
- 1719 – Erste „Vermessung“ Fürstenwerders; Pachtverweigerung durch die 58 Ackerbürger und Kossäten; Beginn des „großen Streits“; Fürstenwerder hat fast wieder die Einwohnerzahl von 1624 erreicht; es gibt kein Brachland mehr.
- 1740 – Beim Stadtbrand werden in Fürstenwerder 60 Häuser, 30 Scheunen, die Kirche, das Pfarrhaus und die Schule vernichtet und alle historischen schriftlichen Unterlagen. Nach diesem Brand ergeht die Anordnung, dass Scheunen vor die Tore verlegt werden müssen.
- 1749 – Aufgrund einer konsistorialen Anordnung aus Berlin erfolgt die Zählung aller Einwohner Stichtag 6. Juni, 732 Einwohner – 349 männlich; 383 weiblich.
- 1. Advent 1750 – Einweihung des wiederhergestellten Kirchenschiffes mit einem neuen Dach, Gottesdienste konnten wieder durchgeführt werden.
- 1751 – Bau einer Bockwindmühle „auf dem Berge vor dem Wassertor“ (Waltersche Mühle).
- 1784 – Vertrag und Schlussbericht über die Generalseparation in Fürstenwerder; aus der Damerower/Fürstenwerder Heide wird die Ackerbürger-, Büdner- und Brauerheide separiert, Forst Kiecker enststeht.
- 1785 – Beendigung des Wiederaufbaus des Kirchturmes – Aufsetzung eines Turmknopfes mit Wetterfahne (darin Jahreszahl 1785).
- 1801 – Flecken 120 Feuerstellen – wohlhabend, 1002 Einwohner. Schulze versieht die Polizeigewalt. 58 Ackerleute, 27 Büdner, 1 Setzschulze, 1 Müller mit 2 Windmühlen, 2 Böttcher, 1 Drechsler, 4 Bäcker, 2 Fischer, 1 Färber, 2 Feldscher, 1 Hirte, 22 Leineweber, 2 Maurer, 1 Radmacher, 3 Sattler, 3 Schlosser, 4 Schmiede, 7 Schuster, 8 Schneider, 1 Töpfer, 4 Tischler, 2 Zimmerleute, 62 Einlieger, 1 Prediger, 1 Kantor und Schullehrer.
- 1806 – Erste Bestattung „auf dem neuen Friedhof an der Stadtmauer bei dem Kietzberg“ am 2. Juni 1806 für Anna-Elisabeth Ferken.
- 1806 – Am 19. Oktober 1806 durch Napoleonische Truppen Franzoseneinfall in Fürstenwerder, umfangreiche Plünderung an Lebensmitteln, Geld und anderen Gegenständen.
- 1816 – Anpflanzung von acht Lindenbäumen zum Andenken an die sieben am 20. Juli in den Befreiungskriegen gefallenen Soldaten sowie des Herrn Oberst Graf Wilhelm von Schwerin auf dem neuen Friedhof.
- 1816 – 1245 Einwohner in Fürstenwerder; Gründung des Vorwerks Wilhelmshayn durch Rodung des Damerower Forstes, benannt nach dem 1815 in Belle-Alliance gefallenen Reichsgrafen Wilhelm von Schwerin.
Vorwerk “Frieden”, später Bülowssiege
- 1828 – Errichtung eines Vorwerkes durch den Gutsherrn Reichsgraf Hermann v. Schwerin auf dem separierten Acker bei Fürstenwerder mit Namen „Frieden“.
- 1833 – Umbenennung des Vorwerkes „Frieden“ in „Bülowssiege“.
- 1847 – Einrichtung einer Postexpedition. Dreimalige Kariolpost wöchentlich nach Wolfshagen mit Anschluss nach Neubrandenburg.
- 1858 – Olivier Oesterheld erhält die Erlaubnis zur Einrichtung einer neuen Apotheke. Bis 1871 bleibt er in Fürstenwerder, zieht dann nach Magdeburg. Durch seine erhaltenen Briefe, die er in dieser Zeit wöchentlich an seinen Bruder nach Potsdam schrieb, gibt er einen umfangreichen Einblick in die Alltagsgeschichte von Fürstenwerder.
- 1860 – Flecken Fürstenwerder mit 6 Abbauten: Fiebigershof; Schulzenhof; Siebertshof; Waltershof; Ulrichshof; Ziegelei; 10 öffentliche, 133 Wohn-, 374 Wirtschaftsgebäude (Brauerei, 4 Getreidemühlen, Ziegelei), 1650 Einwohner
- 1865 – Dr. Hans Steffen (1865–1936) wird am 20.Juli 1865 in Fürstenwerder geboren. Nach dem Studium war er Geograf und Forscher. Er ist durch seine Reisen als „Friedensstifter“ bei der Festlegung strittiger Grenzen zwischen Chile und Argentinien bekannt geworden. Am 3. Juni 2009 wurde dazu eine Gedenktafel im Heimatmuseum Fürstenwerder durch den chilenischen Botschafter Alvaro Ragos eingeweiht.
- September/Oktober 1866 – Cholera in Fürstenwerder vom 6. September bis 24. Oktober mit insgesamt 166 Toten. Am 30. September höchste Todeszahl des Tages: 14 Tote.
- 1624–1648 – Dreißigjähriger Krieg in der Uckermark; die Bevölkerung Fürstenwerders geht von ca. 480 auf 70 Einwohner zurück.
- 1670 – Das Kammergericht zu Berlin überträgt die Herrschaft Wolfshagen an Reichsfreiherrn Otto von Schwerin (den Älteren), nachdem dieser die Gläubiger befriedigt hatte; Pachtvertrag der Herrschaft Wolfshagen über 300 Taler für den ehemaligen Eigentümer Georg von Blankenburg für drei Jahre;
- 1691 – Erbhuldigung des neuen Stadtherrn durch die ca. 17 Bürger Fürstenwerders.
- 1719 – Erste „Vermessung“ Fürstenwerders; Pachtverweigerung durch die 58 Ackerbürger und Kossäten; Beginn des „großen Streits“; Fürstenwerder hat fast wieder die Einwohnerzahl von 1624 erreicht; es gibt kein Brachland mehr.
- 1740 – Beim Stadtbrand werden in Fürstenwerder 60 Häuser, 30 Scheunen, die Kirche, das Pfarrhaus und die Schule vernichtet und alle historischen schriftlichen Unterlagen. Nach diesem Brand ergeht die Anordnung, dass Scheunen vor die Tore verlegt werden müssen.
- 1749 – Aufgrund einer konsistorialen Anordnung aus Berlin erfolgt die Zählung aller Einwohner Stichtag 6. Juni, 732 Einwohner – 349 männlich; 383 weiblich.
- 1. Advent 1750 – Einweihung des wiederhergestellten Kirchenschiffes mit einem neuen Dach, Gottesdienste konnten wieder durchgeführt werden.
- 1751 – Bau einer Bockwindmühle „auf dem Berge vor dem Wassertor“ (Waltersche Mühle).
- 1784 – Vertrag und Schlussbericht über die Generalseparation in Fürstenwerder; aus der Damerower/Fürstenwerder Heide wird die Ackerbürger-, Büdner- und Brauerheide separiert, Forst Kiecker enststeht.
- 1785 – Beendigung des Wiederaufbaus des Kirchturmes – Aufsetzung eines Turmknopfes mit Wetterfahne (darin Jahreszahl 1785).
- 1801 – Flecken 120 Feuerstellen – wohlhabend, 1002 Einwohner. Schulze versieht die Polizeigewalt. 58 Ackerleute, 27 Büdner, 1 Setzschulze, 1 Müller mit 2 Windmühlen, 2 Böttcher, 1 Drechsler, 4 Bäcker, 2 Fischer, 1 Färber, 2 Feldscher, 1 Hirte, 22 Leineweber, 2 Maurer, 1 Radmacher, 3 Sattler, 3 Schlosser, 4 Schmiede, 7 Schuster, 8 Schneider, 1 Töpfer, 4 Tischler, 2 Zimmerleute, 62 Einlieger, 1 Prediger, 1 Kantor und Schullehrer.
- 1806 – Erste Bestattung „auf dem neuen Friedhof an der Stadtmauer bei dem Kietzberg“ am 2. Juni 1806 für Anna-Elisabeth Ferken.
- 1806 – Am 19. Oktober 1806 durch Napoleonische Truppen Franzoseneinfall in Fürstenwerder, umfangreiche Plünderung an Lebensmitteln, Geld und anderen Gegenständen.
- 1816 – Anpflanzung von acht Lindenbäumen zum Andenken an die sieben am 20. Juli in den Befreiungskriegen gefallenen Soldaten sowie des Herrn Oberst Graf Wilhelm von Schwerin auf dem neuen Friedhof.
- 1816 – 1245 Einwohner in Fürstenwerder; Gründung des Vorwerks Wilhelmshayn durch Rodung des Damerower Forstes, benannt nach dem 1815 in Belle-Alliance gefallenen Reichsgrafen Wilhelm von Schwerin.
- 1877 – Einbau einer neuen Orgel in der Kirche durch den Stettiner Orgelbaumeister Barnim Grüneberg, mit der Baunummer 128. Die Orgel hat ein neogotisches Prospekt, 2 Manuale, 1 Pedal, sowie 11 Register mit 624 Pfeifen. Durch Fördermittel und Spenden konnte die Orgel 1997 rekonstruiert und modernisiert werden.
- 1878 – Abriss des Prenzlauer Tores in der Prenzlauer Straße für einen Straßenneubau – einer „Kunststraße“ zwischen Fürstenwerder und Prenzlau.
- 1887 – Erste Straßenbeleuchtung wird im Ort gebaut. 19 Laternen werden aufgestellt und an den Häusern Petroleumlampen angebracht. Bei Einbruch der Dunkelheit werden sie durch den Schlossermeister angezündet und um 22 Uhr gelöscht.
- ca. 1890 – Errichtung eines Denkmals (Sandsteinobelisk) auf dem Kirchplatz zu Ehren der gefallenen Soldaten in den Bismarckkriegen 1864/1866/1870.
- 1896 – Ein neues, modernes, zweistöckiges Schulgebäude wird außerhalb der Stadtmauer eröffnet. Der erste Anbau erfolgte bereits 1912.
- 1897 – An der Nord- und Südseite des Kirchturmes werden Zifferblätter angebracht und eine Uhr in Betrieb genommen.
- 1900 – 1249 Einwohner: 151 Häuser, 19 Ackerbauern, 3 Eigentümer, 1 Fischereipächter, 2 Mühlenbesitzer, 1 Ziegeleibesitzer, 1 Brauereibesitzer, 1 Gastwirt, 3 Kaufleute, 1 Schnittwarenhändler, 1 Fuhrmann, 2 Bauunternehmer (alle mit Ackerbesitz über 1 ha), 3 Bäckermeister, 1 Kürschnermeister, 4 Schlächtermeister, 1 Schlossermeister, 1 Schlosser und Maschinenbauer, 2 Schmiedemeister, 3 Schuhmachermeister, 1 Stellmachermeister, 1 Amts- und Gemeindevorsteher, 1 Chausseeaufseher, 1 Landbriefträger, 1 Pfarrer, 3 Lehrer (1 Kantor), 1 praktizierender Arzt, 1 Apotheker, 6 Rentner, 1 Invalide.
- 1902 – Die Kreisbahnstrecke nach Prenzlau wird eröffnet. Am 2. Dezember 1902 erfolgte die offizielle Betriebseröffnung der PKB (Prenzlauer-Kreis-Bahn) mit der Aufnahme des Zugverkehrs auf den Strecken: Prenzlau – Strasburg 25,9 km und Dedelow – Fürstenwerder 15,9 km (Schließung: 30. September 1978).
- 1903 – Inbetriebnahme einer modernen Dampfziegelei durch Herrn Richard Bettac am Wolfshäger Weg.
- 1904 – Am 3. August 1904 Gründung der Feuerwehr in Fürstenwerder, um gemeinsam besser bei Bränden handeln zu können.
- 1905 – Der Landschafts- und Architekturmaler Hans Klohß nimmt seinen Wohnsitz in Fürstenwerder. Bis 1909 (dann Weiterzug nach Burg Stargard), entstanden hier viele künstlerische Werke, die für Fürstenwerder eine große Bedeutung haben, da sie das Landschafts- und Ortsbild in der Zeit von 1905 bis 1910 umfangreich darstellen.
- 1905 – Inbetriebnahme eines Post- und Telegraphengebäudes gegenüber dem Kreisbahnhof. Danach Aufbau der ersten Telefonverbindungen.
- 1909 – Im Frühjahr 1909 errichtete eine Gesellschaft (die Uckermärkischen Steinwerke) aus Berlin-Lichterfelde am „Faulen See“ ein Schotterwerk, um die dortigen Steinlager nutzbar zu machen. Über 100 Arbeiter fanden hier Beschäftigung. Das Schotterwerk war bis 1913 in Betrieb und wurde dann weiter nach Feldberg verlegt.
- 1911 Seit diesem Jahr hat der Ort Fürstenwerder elektrisches Licht und Kraftstrom.
- 26. Oktober 1912 – Zugunglück eines Schotterzuges am Fürstenwerder Bahnhof infolge falscher Weichenstellung. Die Lok und sechs Wagen entgleisen, zwei Personen werden getötet.
- 15. August 1913 – Der Eisenbahnbetrieb auf der Staatsbahnstrecke Fürstenwerder–Templin wird eröffnet.
- 3. April 1927 – Glockenweihe von zwei neuen Klangstahlglocken in der Kirche Fürstenwerder (als Ersatz für die im ersten Weltkrieg abgelieferten Bronzeglocken).
- 3. Juli 1927 – in Fürstenwerder wird das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des I. Weltkrieges von 1914–1918 vor dem Friedhof eingeweiht. Die Anlage besteht aus einem großen Findling, der umsäumt ist von 46 kleineren Feldsteinen mit den Namen der aus Fürstenwerder gefallenen Soldaten.
- 1928 – Im Frühjahr wird mit dem Bau eines Sportplatzes begonnen.
- 22. Oktober 1933 Abschluss der Woche des Deutschen Handwerks. Ein Zug, in dem die einzelnen Zünfte je einen Wagen ausgeschmückt haben, zieht durch den Ort.
- 8. September 1944 – der Landwirt Graf Ulrich-Wilhelm von Schwerin von Schwanenfeld wird in Berlin-Plötzensee wegen seiner Beteiligung am Staatsstreichversuch vom 20. Juli 1944 hingerichtet.
- 26. April 1945 – Aufgrund des Näherkommens der Front werden durch den Treckbefehl der NSDAP Kreisleitung Prenzlau alle Einwohner von Fürstenwerder aufgefordert, den Ort bis zum 26. April 1945 21 Uhr zu verlassen. Eine russische Panzerkolonne mit aufgesessener Begleitinfanterie versucht abends aus Richtung Prenzlau kommend Fürstenwerder zu durchfahren. Dabei kommt es zu schweren Schießereien und Straßenkämpfen zwischen Rotarmisten und dem letzten Aufgebot an deutschen Soldaten. Bei diesen Gefechten sind 17 deutsche Soldaten und 19 Rotarmisten gefallen. An deutschen Zivilpersonen gab es 17 tote Personen durch direkte Kriegseinwirkung und 33 tote Personen durch Suizid. Bis zum 12. Mai 1945 Rückkehr der meisten Flüchtlinge nach Fürstenwerder. Sie waren schockiert. 25 Wohnhäuser waren durch die Kampfhandlungen zerstört, teilweise auch durch ausländische Fremdarbeiter angesteckt worden. Alle Häuser waren durchsucht und geplündert.
- Juli/August 1945 – Ausbruch der Krankheit Typhus, daran und in Folge anderer Krankheiten starben 65 Zivilpersonen.
- 18. August 1945 – Anlässlich des 1. Todestages von Ernst Thälmann wurde ein Gedenkstein errichtet, der durch Steinmetzmeister Karl Mester gestaltet wurde. Hans Dräger, Aktivist der ersten Stunde, war der Initiator. Als Standort wurde der Platz vor dem Kreisbahnhof gewählt, an dem 1906 drei Eichen anlässlich der Geburt des damaligen Kronprinzen gepflanzt wurden. Der ausgewählte Granitfindling stammt aus einer Denkmalanlage am Sportplatz, wo am 17. April 1933 drei Gedenksteine (für Hindenburg, Hitler, Horst Wessel) errichtet wurden. Gleichzeitig erhielt die Prenzlauer Straße den Namen Ernst-Thälmann-Straße.
- 1946 – Durch den großen Zuzug von Flüchtlingen aus den ehemaligen Ostgebieten hat Fürstenwerder zeitweise 1828 Einwohner.
- 1947 – Paul Wiede, Dachdeckermeister (geboren 1875), der erste Ortschronist von Fürstenwerder, stirbt im Jahr 1947. Er hinterlässt eine Chronik mit über 1000 Seiten handschriftlichen Aufzeichnungen über die Geschichte von Fürstenwerder, die er in den Jahren von 1925–1947 zusammengetragen hat. Dies ist der größte heimatgeschichtliche Schatz von Fürstenwerder. Seit 1928 war er Protokollführer des Schützenvereins.
- 1949 – Bodenreform – es werden 1682 ha enteignet und an landlose Bauern, Landarbeiter und Umsiedler aufgeteilt.
- 1950 – Gründung des Sportvereins „Traktor Fürstenwerder“. Beste sportliche Erfolge im Fußballsport: Gewinner des Traktorpokals 1964 und 1982. Meister im Kreis Prenzlau Spielsaison 1959/60, 1962/63, 1968/69, 1971/72 und 1981/82.
- 1955 – Gründung der LPG Typ III („Komsomol“ mit 42 Mitgliedern und 603 ha landwirtschaftliche Nutzfläche).
- 1958 – Bau einer Wasserversorgungsleitung mit Anschluss aller Betriebe und privaten Haushalte. Inbetriebnahme eines Wasserwerkes für die zentrale Wasserversorgung. Dadurch war sonnabends von 14–18 Uhr „öffentliches Duschen“ in einem extra Duschraum im Wasserwerk möglich. Gründung der PGH „Aufbau“ für Arbeiten im Bauhauptgewerbe, Ofensetzer- und Malerhandwerk, später auch im Dachdeckerhandwerk.
- November/Dezember 1962 – Kirchenrenovierung, neue Altarraumgestaltung mit Altar- und Taufstein, Kanzel in Ziegelbauweise, Ausmalung aller Decken und Wände, neue Elektroinstallation.
- 1964 – Fertigstellung und Einzug in die ersten „2 x 12 WE“ Wohnblöcke außerhalb der Stadtmauer in der Feldberger Straße.
- 1972 Bau- und Inbetriebnahme einer Forellenzuchtanlage im Großen See am Spitzen Ecken (Netzkäfige an Schwimmstegen). Zeitweise waren ca. 160 Netzkäfige vorhanden. Pro Jahr wurden bis zu 80 t Speiseforellen mit einem Stückgewicht von 400–600 g produziert. Die Anlage wurde nach 1990 abgebaut.
- 25. Juli 1973 – Namensgebung „Steinfeld“ für die erste Bungalowsiedlung am Großen See mit über 80 Bungalowstandorten.
- 1974 – Gründung der „Heimatstuben“ Fürstenwerder durch den damaligen Bürgermeister Joachim Ohlbrecht und den Ortschronisten Erich Blietschau. Seit dieser Zeit Entwicklung zu einem Heimatmuseum (18 Räume) mit Darstellung des dorftypischen Handwerks, der Naturentwicklung und Maltradition. Leihgaben und Schenkungen gibt es von über 150 Bürgern aus Fürstenwerder und Umgebung. Es ist das Museum der Bürger von Fürstenwerder.
- 13. Mai 1976 – Gründung des Volkschores Fürstenwerder unter Leitung von Pfarrer Gerd Zellmer, letzter Auftritt anlässlich des Bungalowfestes Steinfeld am 25. Juli 1986.
- 30. September 1978 – Stilllegung der Kreisbahnstrecke Prenzlau – Fürstenwerder, Abbau aller Gleisanlagen.
- 1981 – Fürstenwerder hat einschließlich der Ausbauten nur noch 1004 Einwohner.
- 1.-6. Juli 1986 – Festwoche zur Jubiläumsfeier 675 Jahre Fürstenwerder (Chronik Heimatabend; Festsitzung des Rates der Gemeinde; Festumzug; Dorffest). Die Urkunde von 1311 zur Ersterwähnung, auf die sich damals die Jahrfeier bezog, wird heute nicht mehr anerkannt, da sie nicht im Original vorliegt.
- September 1989 – Fürstenwerder ist die zweitgrößte Gemeinde im Kreis Prenzlau/Bezirk Neubrandenburg mit über 1050 Einwohnern.
- 1990 – Privatisierung aller landwirtschaftlichen Flächen von Fürstenwerder durch Kauf und Verpachtung. Gründung drei neuer Landwirtschaftsbetriebe: Landboden GmbH Fürstenwerder, GbR Marscheider/Gest, Jörg Winterberg.
- 1. April 1992 – Gründung des Fremdenverkehrsvereins Fürstenwerder durch 27 tourismusinteressierte Personen mit dem Ziel, die touristische Bedeutung von Fürstenwerder und Umgebung zu einem lohnenden Wirtschaftsfaktor mit einer guten touristischen Infrastruktur zu entwickeln.
- 1993 – Rückführung der Gutsanlage Bülowssiege an Graf Detlef v. Schwerin v. Schwanenfeld. 1997–2006 – umfangreiche Erhaltungs- und Sanierungsarbeiten am Gutshaus, den Ställen und Scheunen. Gründung des Vereins „Gutshof der Romantik Bülowssiege“, seit 2006 Konzerte, Vorträge und Lesungen in der großen Scheune mit besonderem Flair.
- 6. Dezember 1993 – Fürstenwerder wird Teil des Landkreises Uckermark/Land Brandenburg.
- 14. Dezember 1994 – Gründung des „Fördervereins Baudenkmal Kirche in Fürstenwerder“. Durch Unterstützung der Vereinsmitglieder konnten in den Jahren 1997 bis 2007 Sanierungsmaßnahmen in Höhe von ca. 300.000 € durchgeführt werden (neues Kirchendach, Verpressungsarbeiten am Turm, Außenputz am Turm, Sanierung der Sakristei). Außerdem wurde eine neue Uhr installiert, die Turmbekrönung erneuert und die Fenster repariert. Seit dem 1. Dezember 2001 wird die Kirche angestrahlt.
- 1995 – Durch die wirtschaftliche, kulturelle und touristische Bedeutung von Fürstenwerder wird der Ort in das „Dorferneuerungsprogramm“ aufgenommen. Durch die Bereitstellung umfangreicher Fördermittel werden bis 2002 alle Straßen erneuert. In den Nebenstraßen wird das Kopfsteinpflaster gegen Betonsteinpflaster ausgetauscht. Gehwege, Abwasserleitungen und die Straßenbeleuchtung werden erneuert. Die Hauptstraßen erhalten einen neuen Bitumenbelag.
- 1997 – Beginn der umfangreichsten Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen an der Stadtmauer seit dem Bau im 13. Jahrhundert. Über mehrere Bauabschnitte wurde der gesamte Stadtmauerring in der noch vorhandenen Mauerhöhe einschließlich der Wiekhäuser bis zum Jahr 2002 saniert. Die Maßnahme erfolgte über Vergabe-ABM und die Bereitstellung umfangreicher Fördermittel. Die Baumaßnahmen wurden ausgeführt durch den Betrieb Bauhandwerk Fürstenwerder (Nachfolgebetrieb der PGH-Aufbau).
- April – 1997 Gründung des Naturparks Uckermärkische Seen. Darin integriert wurden die Flächen und Seen in und um Fürstenwerder, der Kiecker, Wilhelmshayn, Bülowssiege und ein Teil der nördlichen Uckermark. Durch die Unterstellung dieses Landschaftsteiles wurde es möglich, Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten. Damit ist ein großer Naturreichtum geblieben, der in Mitteleuropa seinesgleichen sucht.
- 1999 – Auszeichnung mit dem Preis „Schönstes Dorf der Uckermark“ durch den Landkreis Uckermark.
- 2001 – Durch die kommunale Gebietsreform am 1. November 2001 wurde dieGemeinde Nordwestuckermark gegründet. Der Ort Fürstenwerder mit ca. 800 Einwohnern ist ein Ortsteil der Gemeinde.
Stadtmauer am Wallscheunenweg; Aquarell von Hans Klohß.
- 2014 – Anlässlich des 90. Geburtstages des Heimatmalers Andreas Kranzpiller am 30. August 2014 erfolgte die Eröffnung einer Dauerausstellung im Heimatmuseum Fürstenwerder mit über 100 Ölbildern, Aquarellen, Zeichnungen und Linolschnitten aus seinem umfangreichen Schaffen.
- 2014 – Fürstenwerder erlebt einen großen Bekanntheitsgrad und ist in zahlreichen Medien (Rundfunk, Zeitung, Fernsehen) durch die Veröffentlichung des Romans „Vor dem Fest“ von Saša Stanišić präsent. Der Roman hat seine Haupthandlung in Fürstenwerder und erhielt auf der Leipziger Buchmesse 2014 den Buchpreis für Belletristik. Seitdem waren schon viele Besucher auf den Spuren des Buches.
- 2016 – Fertigstellung des Radweges „Spur der Steine“ von Fürstenwerder nach Templin mit Aufstellung der letzten Hinweistafeln. Von der Projektgestaltung im Jahr 1998 über mehrere Bauabschnitte in den Jahren 2007 bis 2014 ist ein attraktiver Radweg entstanden, der wesentlich zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur beiträgt.
- Juni 2016 – Wilhelmshayn feiert sein 200jähriges Bestehen mit einem großen Sommerfest und der Herausgabe einer Chronik.
- 31. Dezember 2017 – Fürstenwerder hat mit Wilhelmshayn, Bülowssiege, Schulzenhof und Fiebigershof nur noch 696 Einwohner.
- 17. Juni 2018 – Die Kirchgemeinde Fürstenwerder eröffnet das Rasthaus „Guter Hirte“
- 2019, 14. bis 16. Juni – Festwoche zur 700-Jahrfeier der Ersterwähnung von Füstenwerder, mit Herausgabe eines Festbuches, einer Medaille, eines Kalenders und mit vielen Veranstaltungen, eines historischen Umzuges und einer Theateraufführung auf der Freilichtbühne.
- 2021 – Aufstellung eines Kunstwerkes „transit piecers” von Künstler Arne Kalkbrenner am Wallscheuenweg.
- 2022 – Der Kirchturm erstrahlt wieder in neuer Schönheit. Es erfolgte die Sanierung der Kirchturmspitze mit neuer Holzbekrönung und Schiefereindeckung. Möglich wurde das u. a. durch umfangreiche Spenden vieler Fürstenwerderer.
Der Heimatmaler Andreas Kranzpiller (1924– 2023) wird anlässlich seines 98. Geburtstages Ehrenbüger von Fürstenwerder.
Im Pfarrhaus eröffnet die Bibliothek in neuen Räumen ihre Pforten. - 2023 – Am 1. Oktober schließt die Sparkasse nach über 95 Jahren ihre Bankfiliale in Fürstenwerder.
Barbara Spitza eröffnet mit „Pure Landlust” ihren Regionalladen mit Café am Großen See. - 2024 – Mit einer Festveranstaltung und der Herausgabe des Fürstenwerder Mosaik Teil 7 erinnert die Ortsgruppe Fürstenwerder des Uckermärkischen Geschichtsvereins Prenzlau e. V. an das 50-jährige Jubiläum des Heimatmuseums Fürstenwerder.
Der Gastwirt, Heimatforscher, Ortschronist und Begründer des Heimatmuseums, Erich Blietschau (1914–1990), wird am 7. Oktober postum Ehrenbürger von Fürstenwerder
Uckermärkischer Geschichtsverein zu Prenzlau e.V. / Ortsgruppe Fürstenwerder
Ernst-Thälmann-Straße 26 | 17291 Nordwestuckermark - Fürstenwerder
Telefon: 039859 390115 oder 039859 63999 | E-Mail: kontakt@geschichte-fuerstenwerder.de
Datenschutzerklärung